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Umfassende Hitzetipps für einen sicheren Sommer
Hitzeschutz für die Schwächsten: So schützen Sie Senioren, Kinder und Kranke
Während die meisten gesunden Erwachsenen eine Hitzewelle mit den richtigen Maßnahmen gut überstehen, stellt extreme Wärme für bestimmte Personengruppen eine ernsthafte gesundheitliche Gefahr dar. Senioren, Säuglinge und Kleinkinder sowie Menschen mit chronischen Erkrankungen sind besonders anfällig für die negativen Auswirkungen von Hitze wie Dehydration, Hitzekollaps oder einen lebensgefährlichen Hitzschlag. Ihr Wohlergehen erfordert besondere Aufmerksamkeit und proaktive Schutzmaßnahmen – nicht nur von ihnen selbst, sondern auch von Angehörigen, Freunden und Nachbarn. In diesem wichtigen Beitrag erklären wir, warum diese Gruppen so gefährdet sind und geben konkrete, lebensrettende Ratschläge für ihren Schutz.
Senioren: Ein mehrfaches Risiko
Ältere Menschen sind aus mehreren Gründen besonders hitzegefährdet:
- Vermindertes Durstempfinden: Mit dem Alter lässt das natürliche Durstgefühl oft nach. Senioren bemerken eine Dehydration also oft erst, wenn sie bereits fortgeschritten ist.
- Veränderte Thermoregulation: Die Fähigkeit des Körpers, die eigene Temperatur durch Schwitzen zu regulieren, nimmt ab.
- Vorerkrankungen: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenprobleme oder Diabetes belasten den Organismus bei Hitze zusätzlich.
- Medikamente: Bestimmte Medikamente (z.B. Entwässerungstabletten, Betablocker, Antidepressiva) können die Hitzeverträglichkeit weiter einschränken.
Tipps für den Schutz von Senioren:
- Aktive Trink-Erinnerungen: Stellen Sie eine Kanne Wasser oder Tee gut sichtbar hin. Erinnern Sie ältere Angehörige aktiv und regelmäßig ans Trinken. Ein Trinkplan kann helfen.
- Kühle Räume schaffen: Sorgen Sie dafür, dass die Wohnung kühl gehalten wird. Helfen Sie beim Abdunkeln und Lüften. Besuche in klimatisierten öffentlichen Orten (Bibliotheken, Einkaufszentren) können eine willkommene Abwechslung sein.
- Regelmäßige Kontaktaufnahme: Rufen Sie alleinlebende ältere Verwandte oder Nachbarn an heißen Tagen mindestens einmal täglich an. Besser noch: Besuchen Sie sie kurz, um sich von ihrem Zustand zu überzeugen. Achten Sie auf Anzeichen von Verwirrtheit, Schwindel oder extremer Schwäche.
- Leichte Kost anbieten: Bereiten Sie leichte, wasserreiche Mahlzeiten wie Obstsalate, kalte Suppen oder Gemüseplatten vor oder bringen Sie diese vorbei.
- Medikamentenplan prüfen: Sprechen Sie mit dem behandelnden Arzt, ob die Medikation bei extremer Hitze angepasst werden muss.
Säuglinge und Kleinkinder: Keine kleinen Erwachsenen
Die Körper von Babys und Kleinkindern können ihre Temperatur noch nicht so gut regulieren wie die von Erwachsenen. Sie haben eine im Verhältnis zum Körpergewicht größere Körperoberfläche, über die sie Flüssigkeit verlieren, und können nicht selbstständig für Abhilfe sorgen.
Tipps für den Schutz von Kindern:
- Niemals, wirklich niemals im Auto lassen: Auch nicht für eine Minute! Ein Auto heizt sich in der Sonne binnen kürzester Zeit auf lebensbedrohliche Temperaturen auf.
- Ausreichend trinken: Bieten Sie gestillten Babys häufiger die Brust an. Flaschenkinder und Kleinkinder sollten regelmäßig Wasser oder ungesüßten Tee zusätzlich zur normalen Nahrung erhalten.
- Sonnenschutz ist oberstes Gebot: Babys im ersten Lebensjahr sollten direkter Sonne komplett fernbleiben. Ältere Kinder benötigen Kleidung mit UV-Schutz, Sonnenhut und eine für Kinder geeignete Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor.
- Leichte Kleidung: Ein luftiger Body aus Baumwolle oder nur eine Windel reichen in der Wohnung oft aus.
- Mittagshitze meiden: Halten Sie sich mit Kindern zwischen 11 und 16 Uhr drinnen oder im tiefen Schatten auf. Ein Planschbecken im Schatten sorgt für willkommene Abkühlung.
- Kinderwagen nicht abdecken: Decken Sie den Kinderwagen niemals mit einem Tuch oder einer Decke ab! Darunter staut sich die Hitze, was zu einer gefährlichen Überhitzung führen kann. Nutzen Sie stattdessen ein Sonnensegel oder einen Sonnenschirm, der für Luftzirkulation sorgt.
Menschen mit chronischen Erkrankungen
Personen mit Herz-, Lungen- oder Nierenerkrankungen sowie Diabetiker müssen bei Hitze besonders vorsichtig sein. Die Hitze stellt eine zusätzliche Belastung für das bereits geschwächte System dar. Die wichtigsten Ratschläge sind, die allgemeinen Hitzetipps besonders konsequent zu befolgen, den Körper zu schonen und bei jeglicher Verschlechterung des Zustands (z.B. Atemnot, Schwindel, Herzrasen) umgehend den Arzt zu kontaktieren. Auch hier ist die Rücksprache mit dem Arzt bezüglich der Medikation unerlässlich.
Soziale Verantwortung und Achtsamkeit sind an heißen Tagen entscheidend. Ein einfacher Anruf oder ein kurzer Besuch bei einem gefährdeten Nachbarn kann im Extremfall Leben retten. Achten wir aufeinander, damit alle sicher und gesund durch den Sommer kommen.
Sommerhitze und Haustiere: Ein unverzichtbarer Leitfaden für verantwortungsbewusste Tierhalter
Die Sommerhitze macht nicht nur uns Menschen zu schaffen, sondern stellt auch für unsere tierischen Begleiter eine große Belastung und mitunter eine ernsthafte Gefahr dar. Hunde, Katzen, Kaninchen und andere Haustiere können ihre Körpertemperatur nicht so effizient regulieren wie wir und sind auf unsere Fürsorge angewiesen, um unbeschadet durch die heißen Tage zu kommen. Ein Hitzschlag kann bei Tieren schnell lebensbedrohlich werden. Als verantwortungsbewusster Tierhalter ist es daher Ihre Pflicht, die Anzeichen von Überhitzung zu kennen und proaktiv für das Wohl Ihres Lieblings zu sorgen. Dieser Leitfaden gibt Ihnen die wichtigsten Tipps für den Schutz Ihrer Haustiere bei Hitze.
Hunde: Die größten Gefahren und wie man sie vermeidet
Hunde können nur über das Hecheln und in geringem Maße über ihre Pfoten schwitzen. Das macht sie besonders anfällig für Überhitzung.
- Gefahr Asphalt: Der Bodenbelag von Straßen und Gehwegen kann in der prallen Sonne Temperaturen von über 60°C erreichen. Das führt zu schmerzhaften Verbrennungen an den empfindlichen Hundepfoten. Machen Sie den Test: Legen Sie Ihren Handrücken für sieben Sekunden auf den Asphalt. Wenn es für Sie zu heiß ist, ist es auch für Ihren Hund zu heiß.
- Spaziergänge anpassen: Verlegen Sie die langen Gassi-Runden auf die kühlen frühen Morgen- und späten Abendstunden. Führen Sie Ihren Hund mittags nur kurz für sein Geschäft nach draußen und wählen Sie Routen im Wald oder auf schattigen Wiesen.
- Niemals im Auto lassen: Dies ist die Todesfalle Nummer eins für Hunde im Sommer. Ein Auto wird in der Sonne zum Backofen. Innerhalb von Minuten können die Temperaturen im Inneren lebensbedrohlich ansteigen, auch bei einem spaltbreit geöffneten Fenster. Lassen Sie Ihren Hund an warmen Tagen niemals allein im Auto zurück – nicht für eine Sekunde!
- Abkühlung ermöglichen: Stellen Sie sicher, dass Ihr Hund immer Zugang zu einem kühlen, schattigen Platz hat. Eine Kühlmatte, ein feuchtes Handtuch zum Drauflegen oder ein Planschbecken im Garten bieten willkommene Erfrischung. Auch "Hundeeis" aus gefrorenem Joghurt oder Brühe ist eine tolle Idee.
- Vorsicht bei Sport und Spiel: Vermeiden Sie anstrengende Aktivitäten wie Apportieren oder Fahrradfahren in der Hitze. Besonders brachycephale (kurzschnäuzige) Rassen wie Möpse oder Bulldoggen bekommen bei Hitze schnell Atemprobleme.
Katzen: Die unabhängigen Sonnenanbeter schützen
Katzen lieben oft die Wärme, aber auch sie können überhitzen. Freigänger suchen sich meist instinktiv kühle Plätze, doch auch für sie und besonders für Wohnungskatzen gibt es einiges zu beachten.
- Wasser, Wasser, Wasser: Stellen Sie mehrere Wassernäpfe an verschiedenen, schattigen Orten in der Wohnung oder im Garten auf. Viele Katzen trinken lieber fließendes Wasser – ein Trinkbrunnen kann sie zum Trinken animieren.
- Kühle Liegeplätze schaffen: Katzen lieben es, sich auf kühlen Fliesen im Bad oder auf Steinböden auszustrecken. Sie können auch ein feuchtes Handtuch auf den Lieblingsplatz legen oder eine Kühlmatte anbieten.
- Balkonsicherheit: Sichern Sie Balkone mit einem Katzennetz. Bei Hitze suchen Katzen oft nach einem luftigen Plätzchen und die Gefahr eines Sturzes steigt.
- Pflege: Regelmäßiges Bürsten entfernt lose Unterwolle und hilft der Katze, ihre Temperatur besser zu regulieren.
Kleintiere: Kaninchen, Meerschweinchen & Co.
Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen oder Hamster sind extrem hitzeempfindlich und können sehr schnell einen Hitzschlag erleiden.
- Standort des Geheges: Das Gehege darf niemals in der prallen Sonne stehen. Sorgen Sie immer für ausreichend Schatten. In der Wohnung sollte der Käfig im kühlsten Raum stehen, fern von direkter Sonneneinstrahlung.
- Kühlmöglichkeiten anbieten: Legen Sie eine gekühlte (nicht gefrorene) Fliese oder eine mit kaltem Wasser gefüllte und in ein Tuch gewickelte Plastikflasche in den Stall.
- Frischfutter: Bieten Sie wasserreiches Frischfutter wie Gurke oder Melone an (in Maßen und je nach Verträglichkeit).
- Ausreichend Wasser: Kontrollieren Sie die Wasserflasche mehrmals täglich, da das Wasser sich schnell erwärmt und sich Algen bilden können.
Anzeichen eines Hitzschlags erkennen und handeln
Ein Hitzschlag ist ein medizinischer Notfall! Anzeichen sind starkes Hecheln, Unruhe, ein taumelnder Gang, Erbrechen, ein glasiger Blick, eine tiefrote Zunge und im schlimmsten Fall Bewusstlosigkeit. Erste Hilfe: Bringen Sie das Tier sofort in den Schatten. Kühlen Sie es langsam mit lauwarmem (nicht eiskaltem!) Wasser, beginnend bei den Pfoten und Beinen. Bieten Sie ihm Wasser an, aber zwingen Sie es nicht zum Trinken. Kontaktieren Sie umgehend einen Tierarzt!
Arbeit, Sport und Freizeit bei Hitze: So bleiben Sie produktiv und sicher
Auch wenn die Temperaturen steigen, steht das Leben nicht still. Die Arbeit muss erledigt, der Körper fit gehalten und die Freizeit genossen werden. Doch extreme Hitze stellt uns bei all diesen Aktivitäten vor besondere Herausforderungen. Die Konzentration lässt nach, die körperliche Leistungsfähigkeit sinkt und das Risiko für Kreislaufprobleme oder einen Hitzekollaps steigt. Einfach alles abzusagen und im kühlen Keller zu warten, ist selten eine Option. Der Schlüssel liegt darin, unsere Routinen und unser Verhalten intelligent an die hohen Temperaturen anzupassen. Mit der richtigen Planung und einigen cleveren Strategien können Sie auch an den heißesten Tagen des Jahres produktiv bei der Arbeit, sicher beim Sport und entspannt in der Freizeit bleiben.
Konzentriert im Job: Hitzefrei für den Kopf
Ob im Büro, im Homeoffice oder bei körperlicher Arbeit im Freien – Hitze beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit erheblich. Müdigkeit, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwäche sind typische Folgen.
- Im Büro und Homeoffice: Sorgen Sie für ein möglichst kühles Arbeitsumfeld. Halten Sie die allgemeinen Tipps zur Kühlung der Wohnung (abdunkeln, nachts lüften) ein. Ein kleiner Tischventilator kann Wunder wirken. Tragen Sie lockere, bequeme Kleidung, auch im Homeoffice. Trinken Sie kontinuierlich Wasser oder Tee – stellen Sie sich eine große Kanne direkt auf den Schreibtisch. Legen Sie kurze Pausen ein, in denen Sie die Handgelenke unter kaltes Wasser halten oder das Gesicht mit Wasser erfrischen.
- Gleitzeit nutzen: Wenn Ihr Arbeitgeber flexible Arbeitszeiten anbietet, nutzen Sie diese! Beginnen Sie früher am Morgen, wenn es noch kühl ist, und machen Sie dafür früher Feierabend, um der größten Mittagshitze zu entgehen.
- Aufgaben priorisieren: Erledigen Sie die anspruchsvollsten und konzentrationsintensivsten Aufgaben in den kühleren Morgenstunden. Heben Sie sich Routinearbeiten für den Nachmittag auf.
- Für körperlich Arbeitende: Wer im Freien oder in nicht klimatisierten Hallen arbeitet, ist besonders gefährdet. Hier sind regelmäßige Pausen im Schatten oder in kühlen Räumen absolut essenziell. Die Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr muss deutlich erhöht werden. Das Tragen von Funktionskleidung, die Schweiß vom Körper wegleitet, und einer Kopfbedeckung ist Pflicht. Arbeitgeber stehen hier in der Verantwortung, für Schutzmaßnahmen zu sorgen.
Sicher trainieren: Sport bei Hitze richtig anpassen
Sport ist gesund, aber bei extremer Hitze kann er zur Gefahr werden. Das Herz-Kreislauf-System wird doppelt belastet – durch die Anstrengung und durch die Hitze. Das heißt aber nicht, dass Sie komplett auf Bewegung verzichten müssen.
- Die richtige Tageszeit wählen: Die goldene Regel lautet: Meiden Sie die Mittagshitze! Verlegen Sie Ihr Training auf den frühen Morgen oder den späten Abend. Die Temperaturen sind dann nicht nur erträglicher, auch die Ozonbelastung ist geringer.
- Intensität reduzieren: Schrauben Sie Ihre Erwartungen herunter. Ihr Körper kann bei 30 Grad nicht die gleiche Leistung erbringen wie bei 18 Grad. Reduzieren Sie das Tempo, die Dauer oder die Intensität Ihres Trainings. Hören Sie auf die Signale Ihres Körpers und machen Sie eine Pause, wenn Sie sich schwindelig oder unwohl fühlen.
- Die richtige Sportart wählen: Sportarten im oder am Wasser sind ideal. Schwimmen, Aquajogging oder Stand-Up-Paddling sind perfekt für heiße Tage. Auch Sport im kühlen Wald (z.B. Trailrunning, Walken) ist angenehmer als auf sonnigem Asphalt. Training im klimatisierten Fitnessstudio ist ebenfalls eine gute Alternative.
- Hydration ist alles: Trinken Sie vor, während und nach dem Sport ausreichend. Bei längeren Einheiten (über eine Stunde) können isotonische Getränke sinnvoll sein, um die verlorenen Mineralstoffe auszugleichen.
Freizeit genießen: Entspannt durch den Sommeralltag
Auch alltägliche Erledigungen oder Freizeitaktivitäten sollten bei Hitze gut geplant sein.
- Planen Sie Ihre Wege: Wenn Sie zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, wählen Sie Routen mit möglichst viel Schatten.
- Einkäufe und Erledigungen: Erledigen Sie Ihre Einkäufe in den kühleren Morgenstunden. Kühlpflichtige Lebensmittel sollten in einer Kühltasche transportiert werden.
- Gartenarbeit: Gießen Sie Ihre Pflanzen am besten früh morgens. Dann kann das Wasser gut einsickern und verdunstet nicht sofort. Schützen Sie sich selbst bei der Gartenarbeit mit Hut, Sonnencreme und ausreichend Trinkpausen im Schatten.
- Öffentliche Kühle nutzen: Ein Besuch in einem klimatisierten Museum, Kino oder einer Bibliothek kann eine wunderbare und kulturell bereichernde Flucht vor der Hitze sein.